Systemische(r) Therapeut(in)
Kursname: | Systemische(r) Therapeut(in) | ||
Dauer: | 2 Wochen Intensivausbildung | ||
Termine: |
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Gebühr: | EUR 2800 (USt.-befreit) | ||
Zertifikat: | Der erfolgreiche Abschluss wird mit einem Zertifikat des DIL bescheinigt. Die erworbene Qualifikation kann grundsätzlich bundesweit namentlich geführt und z. B. in selbstständiger Arbeit, eigener Praxis oder im Angestelltenverhältnis beruflich ausgeübt werden. Die in dieser Ausbildung enthaltene Zusatzqualifikation “Autogenes Training” entspricht inhaltlich u. a. den qualitativen Anforderungen der Kassenärztlichen Vereinigung. Somit werden die absolvierten Unterichtseinheiten unter der Maßgabe einer Einzelprüfung bei bestehender Grundqualifikation von der Kassenärztlichen Vereinigung hinsichtlich des Einheitlichen Bewertungsmaßstabes im Bereich übender und suggestiver Techniken als spezifische Qualifikation grundsätzlich anerkannt. | ||
Voraussetzungen: | Mindestalter 21 Jahre, Schulabschluss. Die Intensivausbildung richtet sich an Menschen mit Erfahrungen in psychologischen, therapeutischen, pädagogischen, sozialpädagogischen, gesundheitlich-medizinischen, pflegenden oder helfenden Bereichen. | ||
Sonstiges: | Bitte Decke, warme Socken, evtl. Kissen und Lieblingskuscheltier mitbringen. | ||
Kursbeschreibung als PDF: |
Systemische(r) Therapeut(in)
Hintergrund
Systemtherapeutische Verfahren werden in der psychologischen Beratung und Psychotherapie vor allem bei Paaren und Familien angewendet, aber auch bei Einzelpersonen. Ziele sind positive Veränderungen im kommunikativen Umgang sowie die Autonomie des Subjekts fördernde Entwicklungen der Beziehungen zwischen den einzelnen Familienmitgliedern. Die systemische Therapie arbeitet mit einem erweiterten Familienbegriff; sie setzt ihre Verfahren auch in außerfamiliären Bereichen wie Gruppentherapie, Teamentwicklung, Coaching und Organisationsberatung ein. Die theoretischen Grundlagen der Systemischen Therapie beruhen unter anderem auf humanistischen und psychoanalytischen Ansätzen; die therapeutische Praxis hingegen ist an Gesprächs- und Verhaltenstherapie orientiert, aber auch kreativ-darstellende Techniken kommen zum Einsatz. In der systemischen Therapie geht es nicht nur darum, unerwünschte Symptome zu eliminieren. Das Anliegen ist vielmehr, Raum dafür zu schaffen, dass Veränderungen möglich werden. Symptome sind oft missglückte Versuche, Probleme zu lösen. Gerade in der Arbeit mit Familien besteht ein wichtiges Ziel darin, die Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern so zu gestalten, dass die Symptome überflüssig werden. Wenn es zum Beispiel Konflikte zwischen Eltern und Kindern gibt, liegt das übergeordnete Ziel in der Stärkung des Gefühls, gute Eltern zu sein. Ein wichtiges Anliegen besteht immer darin, die Zuversicht zu fördern, mit auftretenden Problemen umgehen zu können. Wie dies gestaltet werden kann und wie die individuellen Strategien in konkrete Handlungen umgesetzt werden können, dabei zu helfen ist Aufgabe des systemischen Therapeuten.
Ziel
Ziel der Ausbildung ist, den Teilnehmer(inne)n eine Vielfalt systemtherapeutischer Interventionsmöglichkeiten und ihre theoretischen und praktischen Hintergründe zu vermitteln. Insbesondere wird hierbei der Schwerpunkt auf konstruktivistische und lösungsorientierte Ansätze gelegt. Das in der Ausbildung erlernte Methodenrepertoire orientiert sich an wissenschaftlich fundierten gesprächs– und verhaltenstherapeutischen Interventionsformen und wird ergänzt um grundlegende Entspannungsverfahren. Die Teilnehmer(innen) erwerben die Qualifikation der therapeutischen Intervention an Personen mittels systemisch-familientherapeutischer Verfahren.
Aus dem Inhalt
Grundlagen
- Grundlagen der Systemischen Therapie
- Geschichte und Philosophie des systemischen Denkens
- Konstruktivistische Wirklichkeitsmodelle
- Humanistische und psychoanalytische Ansätze in der Familientherapie
- Einführung in die Grundlagen der Gesprächs- und der Verhaltenstherapie
- Narrative und dramaturgische Settings (Psychodrama, Familienskulptur)
- Die kommunikationstheoretischen Grundlagen der Familientherapie
- Zur entscheidenden Rolle von Sprache und sozialem System
- Intergenerationale Prozesse und Interaktionsmuster in der Familie
- Über die (ausgesprochenen und unausgesprochenen) Spielregeln sozialer Systeme
- Strukturelle Systemtherapie
- Strategische Systemtherapie
- Konstruktivistische Systemtherapie
- Das Mailänder Modell
Zur Haltung
- Die konstruktivistische Perspektive
- Konstruktionen von Wirklichkeit
- Lösungs- und Ressourcenorientierung
- Wertschätzung
- Allparteilichkeit als Haltung und in der Praxis
- Symptome als Lösungsversuche sehen
- Das Nichtwissen und Nichtverstehen
- Fehler als Helfer
- Kommunikation auf Augenhöhe
- Klienten als Experten nicht nur für ihr Problem, sondern auch für die für sie möglichen Lösungsstrategien
- Zirkuläre Sichtweise statt der Frage nach der Schuld
- Die heilende Kraft positiver Beziehungen
- Die Persönlichkeit des Therapeuten
Der therapeutische Prozess
- Gestaltung des Beratungsprozesses
- Gestaltung des Settings
- Das Erstgespräch
- Auftragsklärung
- Gesprächsführung
- Abschlussinterventionen
- Umgang mit Klienten, die man nicht mag
- Umgang mit Beratungsabbrüchen
- Rechtliches zum Therapeutenberuf
- Krankenkassenanerkennung nach § 20 SGBV
- Coaching und Supervision
Strategien, Methoden und Techniken
- Ressourcenorientierung und ihre praktische Umsetzung
- Aktivierung von Ressourcen
- neue Perspektiven ermöglichen
- Potentiale wahrnehmen und benennen
- Erkennen lernen: Jedes Verhalten hat einen guten Grund
- Systemisches Fragen: Zirkuläres Fragen, Fragen nach Unterschieden, Fragen nach Ausnahmen, hypothetische Fragen, die Wunderfrage
- Muster und Mustererkennung
- Dysfunktionale Lösungsversuche verwandeln
- Paradoxe Interventionen
- Refraiming
- Lösungsorientierte Techniken: z. B. Beachtung von Ausnahmen, Wunderfrage, Skalierungen
- Genogrammarbeit
- Zeitlinienarbeit
- Alltagsrituale und Rituale bei besonderen Anlässen
- Malen, kreatives Gestalten, biografisches Schreiben und andere Kreativtechniken
- Rollenspiele mit realen Personen oder Figuren
- Kindgerechte spielerische Techniken: z. B. Spielen, Handpuppen, Malen
- Symptomexternalisierungen
- Familienskulpturen
- Das Reflecting Team
- Aktivierung (neuer oder vorhandener) sozialer Netzwerke
- Autogenes Training Seminarleiterschein (32 UE)
- Drama- und theatertherapeutische Interventionen
- Verwandte Verfahren (Grundlagen der Transaktionsanalyse, Hypnotherapie, Entspannungsverfahren)
Themen im Kontext Familie
- Familie als System
- Entwicklungsmodelle von Familien
- Entwicklungspsychologische Aspekte der Kindheit und Jugend
- Kontexte der Elternberatung
- Eltern als Experten für ihre Kinder
- Familienberatung mit oder ohne Kinder?
- Symptome von Familienmitgliedern als Ausdruck eines bestimmten Beziehungsgeschehen
- Die individuellen Besonderheiten aller Familienmitglieder erkennen und wertschätzen
- Symptomfördernde familiäre Interaktionen
- Typische Themen der Elternberatung (Schule, Schulleistungen, Aufmerksamkeitsforderungen, Schlafprobleme, mangelnde Kooperation, häufige Konflikte, Umgangsregeln, Hilflosigkeit)
- Strafen und loben
- die Balance zwischen Überbehüten und Vernachlässigen finden
- Elternebene vs. Paarebene
- Impulse aus der Familienberatung von Jesper Juul
- Einordnung familiärer Konflikte in den normalen entwicklungspsychologischen Verlauf
- Wertschätzung der familiären Geschichte und ihres Wertesystems entwickeln
- Unterschiedliche Bedürfnisse der Familienmitglieder erkennen und akzeptieren
- Beziehungsgestaltung: der Kontakt zwischen Therapeut, Kind und Familie
- Aufstellungen und Lösen von systemischen Blockaden in Ahnenreihen
- Zusammenarbeit mit anderen Institutionen
Weitere Themen
- Heikle Themen angehen: Schuld, Scham, Wut, Gewalt, Angst, Sexualität
- Der Nutzen von Symptomen
- Fördern von Entwicklungsinitiativen
- Die Phasen des Lebenszyklus‘
- Umgang mit Konflikten und deren Regelung
- Das richtige Verhältnis von Stabilität und Entwicklung finden
- Interpersonelle Grenzen und Nähe
- Wiederkehrende Konflikte
- Hoffnungen erwecken
- Umgang mit Fehlern
- Organisationsberatung, Coaching und Teamentwicklung
Aus dem Methodenteil
In der Ausbildung wird durch Vortrag, Gruppenarbeit und Selbsterfahrung eine Wissensbasis zu den Grundlagen sowie den Anwendungsmöglichkeiten systemischer Interventionstechniken einschließlich passender Entspannungsverfahren geschaffen. Systemische Familientherapie ist eine lösungs- und ressourcenbezogene Therapieform. Symptome werden dabei nicht als Pathologien eingestuft, sondern als Probleme, die durch soziale Rollenverteilung und Kommunikation zustande gekommen sind. Die Teilnehmer(innen) üben Techniken aus den unterschiedlichen Ansätzen der Familientherapie (strategische, konstruktivistische, generationale oder struktureller Ansatz). Die Erfahrungen werden reflektiert, analysiert und auf ihre therapeutische Relevanz hin geprüft. Die gelernten Methoden werden von den Teilnehmer(inne)n umgesetzt und gemeinsam Therapieansätze generiert. Die Ausbildung endet mit der Durchführung der von den Teilnehmer(inne)n selbst entwickelten therapeutischen Einheiten. Therapiegruppen- und Einzelsitzungen werden im Rollenspiel mit erfahrenen Therapeut(inn)en und/oder Diplom-Psycholog(inn)en geübt und supervidiert. Gemeinsam werden die gelernten Verfahren zur Anwendung gebracht.
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