Lerntherapeut(in) / Lernpädagoge(in) Intensivausbildung
Kursname: | Lerntherapeut(in) / Lernpädagoge(in) Intensivausbildung | ||
Dauer: | Intensivausbildung: 2 Wochen, jeweils Sa - Do je 9 - 18.30 Uhr (außer Nr. Li241E: Sa-Do u. Di-So je 9-18.30 Uhr) (ab ca. 17 Uhr Gruppendiskussion / individuelle Arbeit bei Bedarf) |
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Termine: |
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Gebühr: | EUR 2400 (USt.-befreit) | ||
Zertifikat: | Der erfolgreiche Abschluss wird mit einem Zertifikat des DIL bescheinigt. Beide Titel sind auf dem Zertifikat ausgewiesen. Die erworbene Qualifikation kann grundsätzlich bundesweit namentlich geführt und z. B. in selbstständiger Arbeit, eigener Praxis oder im Angestelltenverhältnis beruflich ausgeübt werden. Die in dieser Ausbildung enthaltene Zusatzqualifikation Autogenes Training für Kinder und Jugendliche entspricht inhaltlich u. a. den qualitativen Anforderungen der Kassenärztlichen Vereinigung. Somit werden die absolvierten Unterrichtseinheiten unter der Maßgabe einer Einzelfallprüfung bei bestehender Grundqualifikation von der Kassenärztlichen Vereinigung hinsichtlich des Einheitlichen Bewertungsmaßstabs im Bereich übender und suggestiver Techniken als spezifische Qualifikation grundsätzlich anerkannt. | ||
Voraussetzungen: | Einfühlungsvermögen, Freude am Umgang mit Kindern, Fähigkeit zur Selbstreflexion, aktuelle oder geplante Arbeit mit Kindern. | ||
Sonstiges: | Das Grundlagen-Buch "Systemische Lerntherapie" wird Ihnen zu Beginn der Ausbildung ausgehändigt. | ||
Kursbeschreibung als PDF: |
Lerntherapeut(in) / Lernpädagoge/in
Intensivausbildung mit Zusatzqualifikation
Geeignet für die Niederlassung mit eigener lerntherapeutischer Praxis nach PsychThG § 1 Abs. 3 Satz 3 außerhalb der Heilkunde.
Hintergrund
Immer mehr Kinder haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und zu lernen. Deutlich wird dies oft erst in der Schule, dennoch haben die Schwierigkeiten meist auch schon davor bestanden. Helfende Unterstützung für die betroffenen Kinder ist in jedem Alter möglich und sinnvoll.
Die Ursachen sind in der Regel nicht in mangelnder Begabung, Trotzverhalten oder Interesselosigkeit zu suchen. Daher führen rein verhaltensorientierte Trainings oder autoritäre Anleitung selten zum Erfolg.
Eine an den kindlichen Bedürfnissen und dem jeweiligen spezifischen Kontext orientierte Lerntherapie/Lernpädagogik muss daher auch die tiefer liegenden Ursachen berücksichtigen und vor allem die seelische Befindlichkeit des Kindes ernst nehmen und einbeziehen. Zum Beispiel ist einzugehen auf mögliche Selbstwertprobleme, Ängste (vor Versagen, Liebesverlust, der Zukunft …), mangelnde körperliche Bewegung sowie auf die häusliche und die schulische Situation.
Gute lerntherapeutische/lernpädagogische Arbeit muss die genannten Aspekte integrieren und daraus immer neu einen individuellen und ganzheitlichen Behandlungsansatz entwickeln.
Ziel
Ziel dieser Ausbildung ist, den Teilnehmer(inne)n im Sinne der integrativen Lerntherapie eine Vielfalt therapeutischer Interventionsmöglichkeiten zu bieten, die aus einem Methodenrepertoire pädagogisch-psychologischer Techniken in Kombination mit wissenschaftlich fundierten Entspannungsverfahren entstehen.
Themenblock I – Basiswissen der integrativen Lerntherapie
Die lerntherapeutische und lernpädagogische Begleitung
Hintergrundwissen
- Grundlagen der Pädagogik
- Wirklichkeit als Lernwelt
- Die lerntherapeutische Haltung
- Die Persönlichkeit des Kindes
- Die Bedeutung von Empathie in der therapeutischen Arbeit
- Pädagogische Reflektion (Theorie-Praxis-Verhältnis)
- Lerntherapie aus neurobiologischer Sicht
- Anwendungsfelder der Lerntherapie
Lernschwächen und Lernstörungen
- Systematik der Lernschwächen und -störungen
- Systemisches Verständnis von Lernstörungen
- Entstehungsmodelle von Lernhemmungen
- Störungsbilder in der modernen Lerntherapie (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ADS, Handschriftenproblematik, Legasthenie und Lese-Rechtschreib-Schwäche LRS, Dyskalkulie – Zahlen- und Rechenschwäche, Hyperkinetisches Syndrom ADHS, HDS u. a.)
- Die multiaxiale Diagnostik
- Modelle zur Aufrechterhaltung der Symptomatik
- Ansatzmodelle für Interventionen
Interventionen
- Interventionsformen
- Therapieplan
- Systemische Ansätze
- Elternarbeit
- Förderdiagnostische Vorgehensweise
- Lerntechniken, Lernstrategien – das Lernen lernen
- Lernstrategisches Know-how: Selbststeuerung und Regulation
- Lerntypbestimmung
- Lernumgebungsoptimierung
- Sinnvoller Einsatz von Lernspielen
- Kreative Interventionen
Didaktik und Pädagogik
- Arbeitsverhalten und Lernmotivation
- Lerntheorie
- Selbstwirksamkeit und die Bedeutung neuer Erfahrungen
- Hören, Sehen, Spüren als Bestandteile des Lernprozesses
- Wiederherstellung der Lernbereitschaft
- Bedeutung von Grob- und Feinmotorik, Wahrnehmung, Konzentrationsfähigkeit, Entspannung, Selbsteinschätzung, Angstreduktion
- Integration von Strategien zum besseren Umgang mit Schwächen in Schule und Alltag
- Erstellen eines spezifisch auf die Situation des Kindes abgestimmten Behandlungsplanes
- Förderung des Selbstvertrauens und der Lern-Leistungsmotivation
- Gruppenarbeit und Gruppenselektion
- Aufbau und Gestaltung von Gruppen- und Therapieeinzelsitzungen
- Inhalte der Gruppen- und Einzeltherapie
- Interdisziplinärer Ansatz – Zusammenarbeit zwischen Eltern, Pädagogen und Therapeuten
- Beziehungsqualität zwischen Eltern und Kind
- Emotionale Stabilisierung (Kinder lernen für die geliebten Menschen, nicht fürs Leben)
Ergänzendes
- Berufskunde/Berufsfeld (Beratung, Betreuung, Therapie)
- Anwendung von Equipment/Multimediaeinsatz
- Praxis-, Selbsterfahrung
- Selbstverständnis und Haltung des Therapeuten
- Grenzen der Lerntherapie und -pädagogik
- Supervision
- Rollenspiel
- Präventive Ansätze
Themenblock II – Autogenes Training für Kinder und Jugendliche (Seminarleiterschein)
mit hypnosystemischem Ansatz bei schulischen Problemen und Elementen aus dem MRE® Multisynästhetisches Relaxamentum Entspannungsverfahren
- Potentialentwicklung der Kinder und Jugendlichen mittels wissenschaftlich fundierter Entspannungsverfahren
- Grundlagen des Autogenen Trainings
- Physiologische Hintergründe von Stress und Entspannung
- Indikation und Einsatzgebiete des AT bei Kindern und Jugendlichen
- Autogenes Training mit Kindern und Jugendlichen
- die Situation von Kindern und Jugendlichen in der Gegenwart
- Sehnsucht nach Innerlichkeit – pädagogischer Auftrag
- Kind, Jugendlicher und Pädagoge im Wandel der Aufgaben
- Motivation und Kommunikation
- Rahmen, Aufbau, Ausschmückung und Durchführung der Entspannungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen
- Symbole, Suggestionen, Formelhafte Vorsätze
- Phantasiereisen, Bild- und Farbmeditation
- Erweiterung der geistigen Leistung durch multisynästhetische Erfahrungen
- Aspekte und Erkenntnisse aus der Neuropsychologie zur Hemisphärensynchronisation und ihre Bedeutung für den lerntherapeutischen Prozess
- Hypnosystemischer Ansatz bei schulischen Problemen
- Selbsterfahrung
- Gruppendynamische Übungen
- Erfahrungen aus der Praxis
Themenblock III – Lese- und Rechtschreibtraining
- Entwicklungsstörungen im Lesen und Rechtschreiben
- Wissenschaftliche Modelle und Befunde zum Schriftspracherwerb
- Ursachen und Risikofaktoren, Symptomatik, Verlauf und Prognose der LRS
- LRS – Störung mit komplexen Wechselwirkungen im System
- Wissenschaftliche Verfahren zur Behandlung der LRS, Indikation der Behandlungsverfahren
- Förderung der Rechtschreibfähigkeit im Wahrnehmungsbereich (z. B. Unterscheiden von klangähnlichen Lauten oder optisch ähnlichen Buchstaben etc.) und im Regelbereich (Betonung, Konsonantenverdoppelung, Dehnung etc.)
- Förderung der Lesefähigkeit (Buchstabenkenntnis, Laut-Zeichen-Zuordnung, Silbengliederung, Inhaltserfassung u. a.)
- Übungen zur Worterkennungsgeschwindigkeit und Leseflüssigkeit
- Förderung der Phonologischen Bewusstheit (Wahrnehmung der Lautstruktur in gehörter Sprache)
- Lautanalyse und -differenzierung
- Übungen zum systematischen Einüben der Buchstabe-Laut-Beziehung
- Übungen zum Aufbau eines Gedächtnisspeichers für Wortschreibungen
- Rolle der Psyche des Kindes und psychische Begleitstörungen
- Bedeutung von Grob- und Feinmotorik, Wahrnehmung, Konzentrationsfähigkeit, Entspannung, Selbsteinschätzung
- Förderung der Lernvoraussetzungen
- Arbeitsverhalten und Lernmotivation
Themenblock IV – Rechentraining
- Entwicklungsstörungen beim Rechnen
- Was ist Dyskalkulie und wie erkenne ich sie?
- Formen der Dyskalkulie
- Symptomatik der Dyskalkulie
- Therapieplanung Dyskalkulie
- Ermittlung von Fehlertypen und individuelle Fehleranalyse
- Fehlerkategorien
- Individuelle Lösungswege
- Therapieplanung Dyskalkulie
- Förderung der Rechenfähigkeit
- Förderung der Kreativität und Ressourcenaktivierung
- Förderung des Selbstvertrauens und der Lern-Leistungsmotivation
- Mathematische Spiele und Fördermaterialien
- Kreative Gestaltung von Übungsmaterial
- Werkzeuge und Strategien für Zuhause
Methodik & Didaktik in der Ausbildung
In der Ausbildung wird durch Vortrag, Gruppenarbeit und Selbsterfahrung eine Wissens- und Erfahrungsbasis zu den modernen lerntherapeutischen Grundlagen, Lerntechniken und dem lerntherapeutischen Vorgehen geschaffen. Es werden unterschiedliche Verfahren aus den für die lerntherapeutische Arbeit wichtigen Richtungen einbezogen. Theorie und Praxis wechseln sich dabei ab, die Teilnehmer(innen) üben Elemente aus den unterschiedlichen Verfahren. Die Erfahrungen werden reflektiert, analysiert und auf ihre therapeutische Relevanz hin geprüft.
In den Ausbildungen werden Interventionsformen und Interventionsmöglichkeiten erprobt sowie erfahrungsrelevante Praxissettings integriert, die im Anschluss an das Erlebte reflektiert werden können. Dabei kommen verschiedene Verfahren zur Anwendung.
Die gelernten Methoden werden von den Teilnehmer(inne)n umgesetzt und gemeinsam therapeutische Ansätze generiert. Die Ausbildung endet mit der Durchführung der von den Teilnehmer(inne)n selbst entwickelten therapeutischen Einzel- bzw. Gruppensettings. Einzel- und Gruppensitzungen werden im Rollenspiel mit erfahrenen Therapeut(inn)en und/oder Diplom-Psycholog(inn)en geübt und supervidiert. Gemeinsam werden die gelernten Verfahren zur Anwendung gebracht.
So melden Sie sich für eine unserer Ausbildungen an:
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