Systemische(r) Lerntherapeut(in) / Lernpädagoge(in)
Kursname: | Systemische(r) Lerntherapeut(in) / Lernpädagoge(in) | ||||
Dauer: | 1-jährige Ausbildung an 8 Wochenenden, jeweils Sa+So je 9-18 Uhr (ab ca. 17 Uhr Gruppendiskussion / individuelle Arbeit bei Bedarf) Umfang der Ausbildung: 208 Unterrichtseinheiten. |
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Termine: |
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Gebühr: | EUR 3200 (USt.-befreit) | ||||
Zertifikat: | Der erfolgreiche Abschluss wird mit einem Zertifikat des DIL bescheinigt. Beide Titel sind auf dem Zertifikat ausgewiesen. Die erworbene Qualifikation kann grundsätzlich bundesweit namentlich geführt und z. B. in selbstständiger Arbeit, eigener Praxis oder im Angestelltenverhältnis beruflich ausgeübt werden. Die in dieser Ausbildung enthaltene Zusatzqualifikation Autogenes Training für Kinder und Jugendliche entspricht inhaltlich u. a. den qualitativen Anforderungen der Kassenärztlichen Vereinigung. Somit werden die absolvierten Unterrichtseinheiten unter der Maßgabe einer Einzelfallprüfung bei bestehender Grundqualifikation von der Kassenärztlichen Vereinigung hinsichtlich des Einheitlichen Bewertungsmaßstabs im Bereich übender und suggestiver Techniken als spezifische Qualifikation grundsätzlich anerkannt. | ||||
Voraussetzungen: | Einfühlungsvermögen, Freude am Umgang mit Kindern, Fähigkeit zur Selbstreflexion. | ||||
Sonstiges: | Zwischen den Ausbildungswochenenden findet im Eigenstudium theoretische und praktische themenrelevante Vertiefung, die Aufstellung eines persönlichen Seminar- und Therapiekonzeptes sowie Selbsterfahrung statt. Das Grundlagen-Buch "Systemische Lerntherapie" wird Ihnen zu Beginn der Ausbildung ausgehändigt. | ||||
Kursbeschreibung als PDF: |
Systemische(r) Lerntherapeut(in) / Lernpädagoge(in)
Berufsbegleitende Ausbildung mit Zusatzqualifikationen
Geeignet für die Niederlassung mit eigener lerntherapeutischer Praxis nach PsychThG § 1 Abs. 3 Satz 3 außerhalb der Heilkunde.
Hintergrund
Immer mehr Kinder haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und zu lernen. Deutlich wird dies oft erst in der Schule, dennoch haben die Schwierigkeiten meist auch schon davor bestanden. Helfende Unterstützung für die betroffenen Kinder ist in jedem Alter möglich und sinnvoll. Die Ursachen sind in der Regel nicht in mangelnder Begabung, Trotzverhalten oder Interesselosigkeit zu suchen. Daher führen rein verhaltensorientierte Trainings oder autoritäre Anleitung selten zum Erfolg.
Eine an den kindlichen Bedürfnissen und dem jeweiligen spezifischen Kontext orientierte Lerntherapie/Lernpädagogik muss daher auch die tiefer liegenden Ursachen berücksichtigen und vor allem die seelische Befindlichkeit des Kindes ernst nehmen und einbeziehen. Zum Beispiel ist einzugehen auf mögliche Selbstwertprobleme, Ängste (vor Versagen, Liebesverlust, der Zukunft …), mangelnde körperliche Bewegung sowie auf die häusliche und die schulische Situation.
Gute lerntherapeutische/lernpädagogische Arbeit muss die genannten Aspekte integrieren und daraus immer neu einen individuellen und ganzheitlichen Behandlungsansatz entwickeln.
Ziel
Ziel dieser Ausbildung ist, den Teilnehmer(inne)n im Sinne der integrativen Lerntherapie eine Vielfalt therapeutischer Interventionsmöglichkeiten zu bieten, die aus einem Methodenrepertoire pädagogisch-psychologischer Techniken in Kombination mit wissenschaftlich fundierten Entspannungsverfahren entstehen.
Inhalt
Themenblock I – Grundlagen der Lerntherapie
Themenblock II – Die lerntherapeutische und lernpädagogische Begleitung
Themenblock III – Lese- und Rechtschreibtraining
Themenblock IV – Rechentraining
Themenblock V – Autogenes Training (Seminarleiterschein)
Themenblock VI – Integration
Themenblock I – Grundlagen der Lerntherapie
Hintergrundwissen
- Grundlagen der Pädagogik
- Anthropologische Prämissen (Bildsamkeit und Begabung)
- Die lerntherapeutische Haltung
- Wirklichkeit als Lernwelt
- Pädagogische Reflexion (Theorie-Praxis-Verhältnis)
- Die Bedeutung von Empathie in der therapeutischen Arbeit
- Entstehung von Motivation
- Die Persönlichkeit des Kindes
- Lerntherapie aus neurobiologischer Sicht
- Systemisches Verständnis von Lernstörungen
- Anwendungsfelder der Lerntherapie
Didaktik und Pädagogik
- Arbeitsverhalten und Lernmotivation
- Lerntheorie
- Selbstwirksamkeit und die Bedeutung neuer Erfahrungen
- Hören, Sehen, Spüren als Bestandteile des Lernprozesses
- Bedeutung von Grob- und Feinmotorik, Wahrnehmung, Konzentrationsfähigkeit, Entspannung, Selbsteinschätzung, Angstreduktion
- Integration von Strategien zum besseren Umgang mit Schwächen in Schule und Alltag
- Förderung des Selbstvertrauens und der Lern-Leistungsmotivation
- Gruppenarbeit und Gruppenselektion
- Aufbau und Gestaltung von Gruppen- und therapeutischen Einzelsitzungen
- Inhalte der Gruppen- und Einzelarbeit
Ergänzendes
- Berufskunde/Berufsfeld (Beratung, Betreuung, Therapie)
- Anwendung von Equipment/Multimediaeinsatz
- Praxis-, Selbsterfahrung
- Selbstverständnis und Haltung des Therapeuten
- Grenzen der Lerntherapie und -pädagogik
- Supervision
- Rollenspiel
- Präventive Ansätze
Themenblock II – Die lerntherapeutische und lernpädagogische Begleitung
Lernschwächen und Lernstörungen
- Systematik der Lernschwächen und -störungen
- Störungsbilder in der modernen Lerntherapie
(Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ADS, Handschriftenproblematik, Legasthenie und Lese-Rechtschreib-Schwäche LRS, Dyskalkulie – Zahlen- und Rechenschwäche, Hyperkinetisches Syndrom ADHS, HDS u. a.) - Die multiaxiale Diagnostik
- Einflüsse der Umwelt des Kindes
- Entwicklungspsychologische Aspekte des Lernens
- Modelle zur Aufrechterhaltung der Symptomatik
Interventionen
- Interventionsformen
- Therapieplan
- Systemische Ansätze
- Elternarbeit
- Lernen am Modell
- Förderdiagnostische Vorgehensweise
- Lerntechniken, Lernstrategien – das Lernen lernen
- Lernstrategisches Know-how: Selbststeuerung und Regulation
- Lerntypbestimmung
- Lernumgebungsoptimierung
- Sinnvoller Einsatz von Lernspielen
- Kreative Interventionen
Der systemische Ansatz in der Lerntherapie
- Was ist systemische Lerntherapie?
- Einflüsse der Umwelt des Kindes
- Die systemische Perspektive – welche Interventionsmöglichkeiten ergeben sich daraus?
- Bindung und Kind-Umwelt-Beziehung
- Das systemische Lern-Beziehungs-Modell
- Integration der Elternarbeit: Beratungsgespräche mit Eltern
- Eltern stützen und stärken durch lösungsorientierte Methoden und Fragetechniken
- Ressourcenskulpturen
- Beziehungsqualität zwischen Eltern und Kind
- Emotionale Stabilisierung
- Kritik und Wertschätzung
- Kinder lernen für die geliebten Menschen, nicht fürs Leben
Themenblock III – Lese- und Rechtschreib-Training
- Entwicklungsstörungen im Lesen und Rechtschreiben
- Wissenschaftliche Modelle und Befunde zum Schriftspracherwerb
- Ursachen und Risikofaktoren, Symptomatik, Verlauf und Prognose der LRS
- LRS – Störung mit komplexen Wechselwirkungen im System
- Wissenschaftliche Verfahren zur Behandlung der LRS, Indikation der Behandlungsverfahren
- Förderung der Rechtschreibfähigkeit im Wahrnehmungsbereich (z. B. Unterscheiden von klangähnlichen Lauten oder optisch ähnlichen Buchstaben etc.) und im Regelbereich (Betonung, Konsonantenverdoppelung, Dehnung etc.)
- Förderung der Lesefähigkeit (Buchstabenkenntnis, Laut-Zeichen-Zuordnung, Silbengliederung, Inhaltserfassung u. a.)
- Übungen zur Worterkennungsgeschwindigkeit und Leseflüssigkeit
- Förderung der Phonologischen Bewusstheit (Wahrnehmung der Lautstruktur in gehörter Sprache)
- Lautanalyse und -differenzierung
- Übungen zum systematischen Einüben der Buchstabe-Laut-Beziehung
- Übungen zum Aufbau eines Gedächtnisspeichers für Wortschreibungen
- Rolle der Psyche des Kindes und psychische Begleitstörungen
- Bedeutung von Grob- und Feinmotorik, Wahrnehmung, Konzentrationsfähigkeit, Entspannung, Selbsteinschätzung
- Förderung der Lernvoraussetzungen
- Arbeitsverhalten und Lernmotivation
Themenblock IV – Rechentraining
- Entwicklungsstörungen beim Rechnen
- Was ist Dyskalkulie und wie erkenne ich sie?
- Formen der Dyskalkulie
- Symptomatik der Dyskalkulie
- Ermittlung von Fehlertypen und individuelle Fehleranalyse
- Fehlerkategorien
- Individuelle Lösungswege
- Therapieplanung Dyskalkulie
- Förderung der Rechenfähigkeit
- Förderung der Kreativität und Ressourcenaktivierung
- Förderung des Selbstvertrauens und der Lern-Leistungsmotivation
- Mathematische Spiele und Fördermaterialien
- Kreative Gestaltung von Übungsmaterial
- Werkzeuge und Strategien für Zuhause
Themenblock V – Autogenes Training für Kinder und Jugendliche (Seminarleiterschein)
mit hypnosystemischem Ansatz bei schulischen Problemen und Elementen aus dem MRE® Multisynästhetisches Relaxamentum Entspannungsverfahren
- Potentialentwicklung der Kinder und Jugendlichen mittels wissenschaftlich fundierter Entspannungsverfahren
- Grundlagen des Autogenen Trainings
- Physiologische Hintergründe von Stress und Entspannung
- Indikation und Einsatzgebiete des AT bei Kindern und Jugendlichen
- Autogenes Training mit Kindern und Jugendlichen
- die Situation von Kindern und Jugendlichen in der Gegenwart
- Sehnsucht nach Innerlichkeit – pädagogischer Auftrag
- Kind, Jugendlicher und Pädagoge im Wandel der Aufgaben
- Motivation und Kommunikation
- Rahmen, Aufbau, Ausschmückung und Durchführung der Entspannungsarbeit mit Kindern und Jugendlichen
- Symbole, Suggestionen, Formelhafte Vorsätze
- Phantasiereisen, Bild- und Farbmeditation
- Erweiterung der geistigen Leistung durch multisynästhetische Erfahrungen
- Aspekte und Erkenntnisse aus der Neuropsychologie zur Hemisphärensynchronisation und ihre Bedeutung für den lerntherapeutischen Prozess
- Hypnosystemischer Ansatz bei schulischen Problemen
- Selbsterfahrung
- Gruppendynamische Übungen
- Erfahrungen aus der Praxis
Themenblock VI – Integration
- Ziele der lerntherapeutischen Arbeit
- Kombination von Interventionsformen aus systemischer Perspektive
- Erstellen eines spezifisch auf die Situation des Kindes abgestimmten Behandlungsplanes
- Umgang mit Komplexität – das Zusammenspiel aus Lernerfahrungen, Motivation, Ressourcen und sozialen Beziehungen
- Wie lassen sich die Stärken stärken, um die Schwächen zu schwächen?
- Einbettung kreativer Elemente: die Bedeutung von Kreativität und kreativem Ausdruck, das Kreatives Schreiben in der Lerntherapie, Bewegung und Bewegungsmangel im Zusammenhang mit Lernen und mit Verhaltensauffälligkeiten, Stärkung von Selbststeuerung und Sozialverhalten durch Bewegung/Bewegungsspiele
- Kreatives Mind Mapping, Brain Gym
- Interdisziplinärer Ansatz – Zusammenarbeit zwischen Eltern, Pädagogen und Therapeuten
- Rolle des Therapeuten
- Praktische Gestaltung lerntherapeutischer Settings
Methodik & Didaktik in der Ausbildung
In der Ausbildung wird durch Vortrag, Gruppenarbeit und Selbsterfahrung eine Wissens- und Erfahrungsbasis zu den modernen lerntherapeutischen Grundlagen, Lerntechniken und dem lerntherapeutischen Vorgehen geschaffen. Es werden unterschiedliche Verfahren aus den für die lerntherapeutische Arbeit wichtigen Richtungen einbezogen. Theorie und Praxis wechseln sich dabei ab, die Teilnehmer(innen) üben Elemente aus den unterschiedlichen Verfahren. Die Erfahrungen werden reflektiert, analysiert und auf ihre therapeutische Relevanz hin geprüft.
In den Ausbildungen werden Interventionsformen und Interventionsmöglichkeiten erprobt sowie erfahrungsrelevante Praxissettings integriert, die im Anschluss an das Erlebte reflektiert werden können. Dabei kommen verschiedene Verfahren zur Anwendung.
Das MRE® Multisynästhetisches Relaxamentum Entspannungsverfahren ist ein bild- und tonunterstütztes synästhetisches Entspannungsverfahren (DVD / CD), welches für therapeutische und pädagogische Prozesse einsetzbar ist. Es wirkt auf verschiedenen Sinnesebenen und wurde von wissenschaftlichen Mitarbeitern für die praktische Arbeit entwickelt. Durch die Bilder und Töne sowie speziell dafür entwickelte Gehirnhemisphärensynchronisationsmusik wird ein Entspannungszustand induziert. Durch das Eintauchen in Welten aus Farben, Formen, Musik und Klang, Wörtern und Bildern entsteht eine auditive, visuelle, dynamische Erfahrung, die unterschiedliche Sinnesempfindungen anspricht.
Ziel dieses multisynästhetischen entspannungsinduzierenden Fähigkeitstrainings ist, die in der Ausbildung erlernten und erlebten Erfahrungen und Fähigkeiten zu stabilisieren und zu stärken. Bei unseren psychologischen Lernmethoden geht es darum, sowohl auf der Gefühlsebene wie auch auf der kognitiven Ebene die Inhalte vertiefen zu können.
Die gelernten Methoden werden von den Teilnehmer(inne)n umgesetzt und gemeinsam therapeutische Ansätze generiert. Die Ausbildung endet mit der Durchführung der von den Teilnehmer(inne)n selbst entwickelten therapeutischen Einzel- bzw. Gruppensettings. Einzel- und Gruppensitzungen werden im Rollenspiel mit erfahrenen Therapeut(inn)en und/oder Diplom-Psycholog(inn)en geübt und supervidiert. Gemeinsam werden die gelernten Verfahren zur Anwendung gebracht.
So melden Sie sich für eine unserer Ausbildungen an:
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